Trauer nach dem Suizid deines Kindes

Fabian Wroblowski • 25. Juli 2025

Du bist nicht alleine

Der Verlust eines Kindes durch Suizid gehört zu den tiefsten Wunden, die das Leben hinterlassen kann. Es gibt keine einfachen Antworten. Keine Worte, die deinen Schmerz wirklich beschreiben können.
Doch als Trauerbegleiter weiß ich: Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

Deine Gefühle sind richtig – egal wie sie aussehen

Wenn du in dieser Trauer steckst, dann spürst du vielleicht: Nichts ist mehr wie vorher. Zweifel, Schuld, Wut, Sehnsucht – all das gehört zur Trauer.
Du darfst fühlen, was du fühlst. Und du darfst dir Hilfe holen, um diesen Schmerz zu tragen.

Sprich über deinen Schmerz – auch wenn dir die Worte fehlen

Manchmal ist es schwer, überhaupt zu sprechen. Doch oft hilft es, die eigenen Gedanken und Gefühle auszusprechen.
Ob mit einer vertrauten Person oder in einer Trauergruppe: Du musst das alles nicht mit dir allein ausmachen. Worte können heilen – auch das Schweigen in einem geschützten Raum.

Trauer hat kein Tempo – nimm dir Zeit

Trauer ist keine gerade Linie. Es wird gute Tage geben, sehr schwere – und vielleicht auch kleine Lichtblicke.
Gib dir selbst Zeit. Du gehst deinen Weg in deinem Rhythmus. Und das ist genau richtig so.

Sei gut zu dir – Selbstfürsorge hilft deiner Seele

Schlafen, essen, einen kleinen Spaziergang machen – all das kann schwerfallen. Doch gerade diese kleinen Dinge geben dir Halt.
Sei liebevoll mit dir. Akzeptiere deine Grenzen. Auch das ist ein Teil von Selbstfürsorge – und von Resilienz in der Trauer.

Erinnern tut weh – und schenkt Kraft

Dein Kind bleibt ein Teil von dir – für immer.
Vielleicht hilft es dir, zu schreiben. Eine Gedenkstätte zu gestalten. Geschichten zu erzählen. Erinnerungen sind Brücken, die dich tragen können, wenn der Schmerz übermächtig wird.

Du bist nicht allein – Hilfe anzunehmen ist stark

Es gibt Menschen, die dich verstehen. Trauerbegleiter, Psycholog:innen, Selbsthilfegruppen – Menschen, die zuhören, ohne zu werten.
Wenn du das Gefühl hast, niemand versteht dich – dann halte fest: Dein Schmerz ist real. Deine Liebe bleibt. Und du darfst Hilfe annehmen.

Ein Anker in stürmischer Zeit

Wenn sich alles verändert hat, brauchst du Halt.
Wir bieten dir diesen Anker – mit Herz, mit Verstand und mit tiefem Respekt für dein Kind, dein Leben, deinen Weg.
Denn: Trauer braucht Raum. Und Menschen, die mit dir gehen.

Wir sind für dich da: Unsere Trauerzentren – angegliedert an jedes unserer Bestattungshäuser – sind jederzeit für dich erreichbar.

Einen liebevollen Gruß sendet euch
Fabian Wroblowski

Foto: pixabay
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