Ist Sterben eigentlich schmerzhaft?
Fabian Wroblowski • 8. September 2025
Über das liebevolle Sterben

Die Frage, ob Sterben schmerzhaft ist, begleitet Menschen seit jeher. Sie entspringt einer tiefen Angst vor dem Unbekannten und dem Verlust von Kontrolle. Tatsächlich ist das Sterben sehr individuell.
Manche Menschen erleben es ruhig und friedlich, andere können unter Beschwerden leiden – etwa durch Atemnot, Schmerzen oder innere Unruhe. Doch die moderne Palliativmedizin hat das Ziel, Leiden am Lebensende weitgehend zu lindern. Schmerzen, Angst und Atemnot lassen sich in den allermeisten Fällen heute gut behandeln. Sterben muss nicht Qual bedeuten.
Spüren, dass da jemand ist
Viel entscheidender als die rein körperliche Seite ist jedoch die seelische Dimension. „Liebevolles Sterben“ meint einen Abschied, der von Würde, Geborgenheit und Nähe getragen ist. Wenn ein Mensch am Ende seines Lebens nicht alleine gelassen wird, wenn er spürt: Da ist jemand, der hält meine Hand, der hört mir zu, der bleibt bei mir, dann verliert der Tod einen Teil seines Schreckens. Liebevolles Sterben heißt, dem Sterbenden das Gefühl zu geben, dass er willkommen war, dass sein Leben Bedeutung hatte – und dass er auch im Abschied nicht vergessen wird.
Einfach Dasein
Manchmal bedeutet liebevolles Sterben auch, Stille auszuhalten. Kein großes Reden, kein hektisches Tun, sondern einfach Dasein. Ein Blick, ein leises Wort, ein Lied, ein Gebet, das gemeinsame Schweigen – all das kann mehr Trost schenken als viele medizinische Maßnahmen.
Ein Prozess, der auch Frieden schenkt
Am Ende ist Sterben weniger ein einzelner Moment, sondern ein Prozess. Und dieser Prozess kann – wenn er begleitet wird von Mitgefühl, Achtsamkeit und Zuwendung – zu etwas werden, das nicht nur Schmerz nimmt, sondern auch Frieden schenkt.
Wir bedanken uns für diesen Beitrag bei:
Wolfgang Ertel
Facharzt für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Palliativmedizin
Bocholt
Foto: pixabay

Zwischen den Stämmen des Waldes wanderte der Sonnenschein. Er legte sich auf das Gras, funkelte im Tropfen eines Baches, ließ die Farben lebendig werden. Sein Licht war wie ein Versprechen, ein goldenes Lied, das von Wärme und Weite erzählte. Der Schatten folgte ihm, still und beharrlich. Er füllte die Zwischenräume, legte kühle Hände auf den Boden, schuf ein Dach aus Ruhe, wo selbst das Flüstern der Blätter leiser wurde. „Ich schenke Leben“, sprach der Sonnenschein, „denn ohne mich bliebe der Wald grau und schweigend.“ „Und ich schenke Schutz“, antwortete der Schatten, „denn ohne mich verbrannten die Wurzeln, und die Tiere fänden kein Versteck.“ So gingen sie nebeneinander, manchmal im Widerstreit. Wenn der Sonnenschein stärker wurde, zog sich der Schatten zurück. Wenn der Schatten wuchs, musste das Licht sich neu behaupten. Und doch, im Spiel ihrer Bewegung, entstand ein Teppich aus Mustern, der den Boden zum Atmen brachte. Der Sonnenschein sprach: „Man lobt mich für mein Strahlen, doch manchmal erdrückt mein Glanz. Er blendet die Augen, er lässt nichts Verborgenes mehr bestehen.“ Der Schatten erwiderte: „Man fürchtet mich für mein Dunkel, doch gerade in mir wächst das Verborgene. Samen keimen in meiner Stille, Tiere finden Frieden in meinen Räumen.“ Ein Windhauch ging durch die Bäume, und in seinem Rascheln hörten beide, dass keiner von ihnen allein genügte. Der Sonnenschein wurde sichtbar, weil der Schatten ihn rahmte. Der Schatten wurde spürbar, weil das Licht ihn zeichnete. Sie hielten inne, und der Wald atmete mit ihnen. Nicht das eine gegen das andere, sondern ein Wechsel, ein Puls, ein Herzschlag aus Helligkeit und Dunkelheit. Im Zusammenspiel formte sich Ganzheit: Die Glut und die Kühle, das Offene und das Verborgene, das Strahlende und das Tragende. Kein Teil war zu viel, kein Teil war überflüssig. So blieben Sonnenschein und Schatten einander verflochten wie Stimmen eines Liedes, das den Wald erfüllt. Ein Lied aus Gegensätzen, aus Spannung und Ruhe, aus Glanz und Tiefe. Und der Wald selbst, mit all seinen Bäumen, Pfaden und Quellen, war nicht entweder Licht oder Dunkel – sondern beides zugleich. Vollständig in seiner Vielgestalt, lebendig in jedem Atemzug, getragen von Sonnenschein und Schatten. Ein Gastbeitrag von Maja

Als Familiäres Bestattungshaus bieten wir trauernden Angehörigen immer wieder Wochenend-Reisen ans Meer an. Oft werde ich nach dem ‚Warum?‘ und ‚Wofür‘ gefragt. In diesem Beitrag möchte darauf mal näher eingehen. Eines vorweg: Wohl jeder, der ein solches Wochenende mit uns erleben durfte, wird dies wie folgt beschreibe

Es gibt Momente, in denen Menschen spüren: Da ist etwas Größeres. Etwas, das trägt, wenn alles wankt. Etwas, das liebt, ohne Bedingungen. Dieses Gefühl nennen viele „Glauben“. Und doch wird es oft verwechselt mit „Kirche“. Dabei sind Glaube und Kirche zwei Paar Schuhe – und das ist völlig in Ordnung.

Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist eines der größten Geschenke in der Trauerzeit. Wenn jemand wirklich bei uns ist, nicht nur mit Worten, sondern mit Nähe, Geduld und Echtheit, entsteht Raum für das, was im Inneren zerrissen ist. Solche Begleitung nimmt die Einsamkeit, erlaubt Tränen, Erinnerungen und Schweigen, und sie heilt Stück für Stück die Seele, weil sie das Gefühl vermittelt: Ich bin nicht allein mit meinem Schmerz. Herzlichkeit zeigt sich in kleinen Gesten: im Zuhören ohne Eile, im Aushalten von Stille, im Angebot einer Tasse Tee oder einer festen Umarmung. Begleitung bedeutet nicht, alle Antworten zu haben, sondern präsent zu bleiben, ohne zu reparieren. Seelische Gesundung braucht Zeit, wiederholte Erfahrungen von Verstandenwerden und Erlaubnis, langsamer zu werden; daraus wächst Vertrauen in das Leben nach dem Verlust. Praktische Hinweise, die Trauer begleiten und stärken: Suche oder erhalte Kontakt zu Menschen, die aktiv zuhören und deine Gefühle bestätigen. Erlaube dir Rituale oder kleine Erinnerungen, die verbinden, statt alles wegzuschieben. Gib dir strukturierte Pausen: feste Zeiten für Trauern und Zeiten für kleine, achtsame Ablenkung. Achte auf deinen Körper: Bewegung, Schlaf und ausreichende Ernährung stabilisieren die Psyche. Ziehe professionelle Begleitung in Betracht, wenn die Trauer überwältigend bleibt oder du das Gefühl hast, festzustecken. Wir vom Trauerzentrum Rhede - Bocholt - Isselburg sind an deiner Seite und bleiben, wir helfen nicht nur dunkle Stunden zu überstehen, sondern legt den Grundstein für langsame, nachhaltige Heilung - Dem Weg mit der Trauer ins Leben. Herzlichst, Euer Fabian

Der Regenbogen, er gilt als ein faszinierendes Naturphänomen, das seit Jahrhunderten mit Hoffnung, Frieden und Trost in Verbindung gebracht wird. In der Bestattungskultur gewinnt dieses farbenprächtige Symbol eine ganz besondere Bedeutung. Er steht für den Übergang, für die Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jen






